Zielgruppen

Alexander-Technik in der Psychotherapie

Ich habe die Alexander-Technik selbst kennen und schätzen gelernt in einer Phase nach sechs Jahren harter Arbeit als Psychotherapeut in der Suchthilfe. Sie hat mir geholfen, meinen Körper in der Verarbeitung von Lebensgeschichten ernster zu nehmen und Verhaltenstherapie embodimentbasierter für den Patienten und für mich zu gestalten. Die Liebe zu meinem Beruf aufrecht erhalten zu können, habe ich u.a. dem Erlernen und Anwenden der Alexander-Technik zu verdanken.


Menschen im Sozial- und Gesundheitswesen


AT hat zwei Ziele. Sie hilft Menschen durch eine Verfeinerung des eigenen Körpergefühls in tieferen Kontakt mit sich selbst zu kommen und diese neue Sensibilität im Arbeitsalltag anzuwenden. Zugleich hilft sie, Befindlichkeit und Bedürfnisse von Klienten und Patienten, wie sie sich durch den Körper äußern, genauer wahrzunehmen. Teilnehmer meiner Arbeit in AT erhalten die Möglichkeit, anhand selbst gewählter Beispiele aus der Berufspraxis individuelle Fragestellungen zu thematisieren.

Themen:

  • Einen praktischen Zugang zu Embodiment und seine Nutzbarmachung für sich selbst und den Bereich der therapeutischen Arbeit finden
  • Die Liebe zum Beruf beleben und vertiefen - den Körper als Quelle der Selbstfürsorge nutzen
  • Signale des eigenen Körpers differenzierter wahrnehmen und als Grundlage wertungsfreier Selbstwahrnehmung erfahren
  • Ein tieferes praktisches Verständnis der eigenen non-verbalen Kommunikation entwickeln und Möglichkeiten zur Einflussnahme erproben
  • Präsenz als weite Aufmerksamkeit: Wie behalte ich mich und meine Bedürfnisse im Blick, während ich für andere da bin?
  • Wie stehen äußere und innere Haltung in Verbindung und wie können sie zum Nährboden für Vitalität und Empathie werden?
  • Koordinationsschulung bei alltäglichen Aktivitäten, etwa Schreiben, Sitzen, zur Vorbeugung berufsbedingter Beschwerden
  • Herausfordernde Situationen des Berufsalltags - gewohnheitsmäßige Reaktions- und Verhaltensmuster genauer verstehen und ändern

Selbstfürsorge für Psychotherapeuten

Die Liebe zum Beruf über die gesamte berufliche Biographie erhalten zu können, ist für PsychotherapeutInnen nicht selbstverständlich. Wer kennt nicht die Frage einfühlsamer Freunde und Patienten, wie wir all diese menschlichen Dramen und Tragödien verarbeiten, so viele Lebensgeschichten uns berühren können? Wir dürfen „menschlich“ sein, schwach, verletzlich. Zahlreiche Angebote in Selbsterfahrung, Supervision, Distanzierungs- und Copingmechanismen stehen uns zur Verfügung, um unsere überlasteten Seelen zu regenerieren und zu schützen. Aber wie können wir die Erkenntnisse embodimentbasierter Ansätze auch uns selbst zunutze machen? Wie die Signale, Erfahrungen und Entwicklungspotenziale unseres Körpers zu unserem Wohlbefinden und zur Erhaltung unserer Leistungsfähigkeit und Vitalität einbeziehen? Die Alexander-Technik als körperorientierte Methode leitet einen Lernprozess ein, über die Nutzung der bekannten Ressourcen hinaus, hin zur mühelosen Potenzialentwicklung. Alexander-Technik ist für alle Psychotherapeuten geeignet, die ihre Leistungsfähigkeit, Klarheit und Präsenz – kurz: ihre Liebe zum Beruf und zu sich selbst – neu beleben möchten.

AT kann mit dem Ziel der kognitiv – emotional - körperorientierten Umstrukturierung dysfunktionaler Modi durchgeführt werden, um die Selbstfürsorge von Psychotherapeuten deutlich zu verbessern. Zudem um langfristige Schäden am Körper (Tennisarme, Haltungsschäden, Übernahme dysfunktionaler Körperhaltungen von Patienten) vermeiden zu helfen. Zusätzlich können Teile der Alexander–Technik in Form von konkreten Hausaufgaben für Patienten nutzbar gemacht werden, um eine Körperschemastörung wie z.B. bei essgestörten Patienten zu überwinden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eine Einbettung in ein therapeutisches Konzept.