Alexander-Technik nach F.M. Alexander

Generelle Prinzipien


Wir können uns für die Kunst der bewussten Veränderung entscheiden. An dieser Stelle setzt die Alexander-Technik (AT) an - als Methode für erfahrungsorientiertes Lernen zur Freisetzung und Entwicklung der eigenen Potenziale. Der Begründer F. M. Alexander (1869 bis 1955) hatte entdeckt, dass unser Körper in diesem Prozess wegweisend ist.


In der Alexanderarbeit begleiten LehrerInnen die SchülerInnen in ihrem Lernprozess. Die notwendige Basiskompetenz ist eine „absichtslose“, erweiterte Aufmerksamkeit der Schülerin/des Schülers. Die Berührung der Lehrerin/des Lehrers wird als Lernquelle und Orientierung genutzt.

Fünf wichtige Prinzipien sind:

1. Die Macht der Gewohnheit erkennen. Diese kann ein Störungsfeld sein.

2. Directions: Ausrichtungen im Körper erkennen
Hilfreiche Gedanken können sein: Ich erlaube oder ich lasse...Zum Beispiel kann ich mir vorstellen, dass mein Schultergelenk dreidimensional wie ein Zelt aufgebaut ist. Diese Vorstellung mit dem damit verbundenen Körpergefühl lässt mehr Raum im Gelenk zu.
Um die Verbindung mit dem gesamten Körper besser zu verankern, kann folgende innere Anweisung hilfreich sein: alles zusammen, eins nach dem anderen.

3. Primary control (Primäre Steuerung) wahrnehmen:
Damit ist die Primärbewegung des Körpers gemeint, die jedem Organismus innewohnt und diesen gegen die Schwerkraft ausrichtet und koordiniert. Weiten, längen, aufrichten. Ungünstige Muster fallen weg, weil sich die Struktur reorganisiert. Überflüssige Spannung löst sich. Die Rotation der Wirbelsäule ist wichtig, da sie eine Wirkung auf den ganzen Körper hat. Dazu gehört, das dynamische Zusammenspiel von Kopf, Hals und Rumpf nicht zu behindern. Der Kopf führt, der Körper folgt.


4. Inhibition: Innehalten oder das hilfreiche Nein
Um ungünstige Gewohnheiten zu erkennen und zu regulieren, nutzt die Alexander-Technik als Prinzipien Innehalten und Anweisungen geben. Veränderungen können auf Wiederholungen (Bahnungen), durch Nichtbenutzung oder durch bewusste Hemmung (Innehalten) beruhen.
F.M. Alexander sagt hierzu:"Veränderung bedeutet, eine Aktivität gegen die Gewohnheiten des Lebens zu entwickeln."

5. Zielfixiertheit (Endgaining) versus die Mittel, wodurch ein Ziel erreicht wird - Das Ziel vorübergehend loslassen

Dies hängt eng mit der Fähigkeit des Innehaltens zusammen. Muss ich das tun, was ich immer gemacht habe oder könnte es sich auch leichter anfühlen? Um dies klären zu können, ist es hilfreich, absichtslos sein zu können. Mit Endgaining ist das direkte Ansteuern des Endergebnisses gemeint. Diesen Fokus vorübergehend los zu lassen zugunsten einer Zielorientiertheit ist ein wichtiges Prinzip. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf den Prozess, die Bedingungen, die einzelnen Schritte, die durch eine Erweiterung der Wahrnehmung "wie von selbst" entstehen (primary movement) gelenkt.